Lord Robert Baden-Powell

Gründer der Pfadfinderbewegung

Robert Stephensen Smyth Baden-Powell, späterer Lord of Gilwell wurde am 22. Februar 1857 in London geboren.

Während seiner Zeit im Internat an der bekannten „Charterhouse School“ verbrachte er viel Zeit in den nahen Parks und Wäldern um die Natur zu beobachten. In den Schulferien ging er mit Freunden oft auf Reisen bis nach Norwegen, orientierte sich an den Sternen und mit Hilfe des Kompass und lagerte im Freien, ernährte sich von selbst gefangenem Fisch der über dem Feuer zubereitet wurde. Nach seinem Abschluss 1876, bewarb er sich bei der Armee um einen Ausbildungsplatz als Offizier und wurde durch sein hervorragendes Ergebnis beim Aufnahmeexamen direkt zum Unterleutnant befördert.

Baden-Powell wurde zu einem Kavallerieregiment nach Indien verlegt. Dort vertrieb er sich die freie Zeit vor allem im Dschungel um Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Hier kam er auch zu seinem Spitznamen Bi Pi, denn er wurde von vielen Kameraden mit den Initialen seines namens B. P. angesprochen.

Die Idee des "scouting"

B. P. wurde nach einigen Dienstjahren Schießausbilder seines Regiments und beschäftigte sich im Folgenden zunehmend mit Ausbildungsfragen. Einen besonderen Schwerpunkt legte er dabei schon früh auf die militärische Aufklärung, im Englischen „scouting“ genannt. Er hielt nicht viel von Drill und versuchte stattdessen seine „Scouts“ für ihre Aufgabe zu gewinnen. Er gab keine Befehle sondern Tipps die sie dazu befähigten selbständige Lösungen für die gestellten Aufgaben zu entwickeln und entgegen der militärischen Tradition der Befehlsausführung eigene Verantwortung zu übernehmen. Die „Scouts“ teilte B. P. bei Einsätzen in kleine Patrouillen von um fünf Mann. Jede Patrouille hatte einen besonders erfahrenen „Scout“ der die Patrouille anführte. Nach einigen Jahren beim Militär, die Baden-Powell in Westafrika verbrachte, wurde er ab April 1897 für zwei Jahre in Indien als Offizier eingesetzt. 1899 erschien in England sein Buch „Aids to Scouting“. Die Armeeführung empfahl das dünne Heftchen als offizielle Ausbildungslektüre für Offiziersanwärter.

B. P. hatte sich während seiner Militärzeit früh als fähiger Ausbilder junger Rekruten bewiesen. Zurück in England, wo ihm von so vielen Jugendlichen Verehrung entgegenschlug, wandte er sich zunehmend dem Gedanken der Jugendarbeit zu. 1903 wurde er Vizepräsident ehrenhalber der christlichen Jugendorganisation „Boys’ Brigade“. Dem Gründer dieser Organisation gegenüber erwähnte er eines Tages, dass „scouting“ das Programm für die Jungen noch attraktiver machen würde als die dort üblichen Drill-Übungen.

Das erste Lager

In den nächsten Jahren sammelte B. P. nach und nach Ideen für ein eigenes Jugendprogramm. 1906 schickte er einen ersten schriftlichen Entwurf für ein Pfadfinderprogramm an verschiedene Organisationen. Im nächsten Jahr führte er auf Brownsea Island ein Probelager durch, unter anderem mit Mitgliedern der „Boys’ Brigade“. 1908 erschien schließlich das fertige Werk unter dem Titel „Scouting for Boys“. Der Erfolg war durchschlagend, und bald bildeten Jungen in ganz England selbständige Pfadfindersippen und -trupps. Neben seinen beruflichen Pflichten fiel Baden-Powell damit die Aufgabe zu, die wachsende Pfadfinderbewegung zu koordinieren. 1910 ging er in Pension und lernte 1912 er seine Frau Olave St. Claire Soames kennen, die er noch im selben Jahr heiratete. Sie übernahm die Organisation der Pfadfinderinnen, „Girl Guides“, während B.P. weiter die männlichen Pfadfinder betreute.

Ein schottischer Geschäftsmann schenkte den Pfadfindern im Jahr 1919 schließlich den Gilwell-Park bei London, wo B.P. ein Ausbildungszentrum für „Scoutmaster“ installierte. Ein Jahr später wurde er beim 1.Welt-Jamboree zum „Chief Scout of the World“ ernannt. Baden-Powell wurde 1921 Baronet und 1929 Baron Baden-Powell, of Gilwell. Die Verleihung dieses Titels verkündete am 3.Welt-Jamboree in Birkenhead im Auftrag Königs George V. der Prince of Wales (Edward VIII) in voller Pfadfinderuniform. 1937 hielt B. P. auf dem 5. Welt-Jamboree seine Abschiedsrede an die Pfadfinder. 1938 verließ er England endgültig und lebte bis zu seinem Lebensende in Nyeri. Baden-Powell starb am 8. Januar 1941 und hinterließ allen Pfadfindern einen Abschiedsbrief.

Sommer- und Herbstlager

Neben dem großen Bundespfingstlager finden jedes Jahr auch ein stammes-internes Sommer- und Herbstlager statt.

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Tag der Guten Tat

"Leistet die gute Tat nicht nur für eure Freunde, sondern auch für Fremde, selbst für eure Feinde."

- Lord Robert Baden-Powell

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